Scrum-Werte: Team im Stand-up-Meeting

Scrum-Werte: So leben Sie die 5 Leitlinien im Team

Was macht Scrum-Teams erfolgreich? Das gemeinsame Produktziel? Die selbstbestimmte Arbeitsweise? Oder die Motivation jedes einzelnen Teammitglieds, etwas Großes zu schaffen? Alles richtig und wichtig. Entscheidend ist aber vor allem eines: Wie stark lebt das Team die 5 Scrum-Werte? In diesem Artikel erläutern wir, wie wichtig Commitment, Fokus, Offenheit, Respekt und Mut für die erfolgreiche Anwendung von Scrum sind.

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Was sind die Scrum-Werte?

Im Scrum Guide heißt es: „Die erfolgreiche Anwendung von Scrum hängt davon ab, dass die Menschen immer besser in der Lage sind, fünf Werte zu leben: Commitment, Fokus, Offenheit, Respekt und Mut.“ Die Definition dieser Scrum-Werte nimmt im offiziellen Leitfaden des agilen Frameworks zwar relativ wenig Raum ein. Ihre Bedeutung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit im Scrum-Team ist jedoch unbestritten.

  • Commitment (Selbstverpflichtung): Die Teammitglieder verpflichten sich persönlich, die Ziele des Scrum-Teams zu erreichen und sich gegenseitig zu unterstützen.
  • Fokus: Das Team konzentriert sich auf die Arbeit im Sprint und das Erreichen des Sprintziels.
  • Offenheit: Das Team und die Stakeholder*innen gehen offen mit allen Belangen und Herausforderungen um.
  • Respekt: Das Team respektiert sich gegenseitig als fähige, eigenverantwortliche Individuen.
  • Mut: Das Team hat den Mut, das Richtige zu tun und schwierige Probleme anzugehen.

Diese Werte geben dem Scrum Team die Richtung vor, was seine Arbeit, seine Handlungen und sein Verhalten betrifft. Die Entscheidungen, die getroffen werden, die Schritte, die unternommen werden, und die Art und Weise, wie Scrum angewendet wird, sollten diese Werte stärken und nicht schmälern oder untergraben.

Scrum Guide

Warum sind Werte wichtig für die Zusammenarbeit?

Die Basis eines starken Teams ist nicht nur die effiziente Koordination der Aufgaben, sondern vor allem das gemeinsame Verständnis und die Verinnerlichung gemeinsamer Werte. In einer agilen Organisation und bei der Arbeit in einem agilen Framework wie Scrum spielen diese Werte eine fundamentale Rolle, um die Zusammenarbeit auf eine neue Ebene zu heben.

Die Scrum-Werte wirken als Bindeglied, das die Teammitglieder zu einer geschlossenen Einheit formt. Diese gemeinsamen Werte dienen nicht nur als Leitfaden für die tägliche Arbeit, sondern prägen auch die Identität des Teams. Sie fördern eine Kultur der Zusammenarbeit, in der jedes Teammitglied seine Stärken einbringen kann, ohne dass die Einheit des Teams verloren geht.

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Scrum-Werte und agile Werte

Neben den Scrum-Werten geben die vier Werte des agilen Manifests Scrum-Teams Orientierung für ihr Handeln: Kundenzentrierung, Anpassungsfähigkeit, Wirkungsfähigkeit und Verbundenheit. Die Verbindung der Scrum-Werte mit den agilen Werten schafft die Basis, auf der sich das Potenzial agiler Teams maximal entfalten kann.

Die Scrum-Werte bilden das Rückgrat des Scrum-Frameworks. Sie legen den Grundstein für eine effektive Zusammenarbeit und zielen auf ein starkes Teamgefühl ab.

Die agilen Werte erweitern die Perspektive auf Kundenzufriedenheit, Wirkungsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit an Veränderungen und Teamgeist. Eine erfolgreiche Integration beider Wertesysteme schafft eine ausgewogene Basis, die es Teams ermöglicht, nicht nur produktiv, sondern auch flexibel und kundenzentriert zu agieren.

Die agilen Werte sind von entscheidender Bedeutung, da sie das Scrum-Team dazu ermutigen, über den reinen Prozess hinauszublicken und kontinuierlich die Bedürfnisse der Kund*innen zu verstehen und zu erfüllen. Diese Werte fördern eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und stellen sicher, dass das Team in einem sich verändernden Umfeld bestehen kann. Kurz gesagt: Die Scrum-Werte und die agilen Werte sind symbiotisch – sie ergänzen und verstärken sich gegenseitig, um das volle Potenzial des Teams zu entfalten.

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Unterscheidung Werte und Prinzipien

Werte und Prinzipien werden oft verwechselt oder synonym verwendet. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Ebenen. Um den Kontext der Scrum-Werte zu verstehen, ist es wichtig, den Unterschied zu klären. Sowohl Werte als auch Prinzipien spielen eine zentrale Rolle in agilen Frameworks. Sie haben jedoch unterschiedliche Funktionen.

Werte repräsentieren die grundlegenden Überzeugungen, die das Verhalten und die Entscheidungen eines Teams oder einer Organisation prägen. Sie dienen als Leitlinien für das tägliche Handeln und beeinflussen, wie das Team Herausforderungen meistert und Ziele erreicht. In Scrum sind die oben genannten 5 Werte Commitment, Fokus, Offenheit, Respekt und Mut handlungsleitend.

Prinzipien sind klare Richtlinien, die aus den Werten abgeleitet werden. Sie geben Handlungsorientierung und helfen, die Werte in konkretes Handeln umzusetzen. Bekannte agile Prinzipien aus dem agilen Manifest sind beispielsweise:

  • „Unsere höchste Priorität ist es, den Kunden durch frühe und kontinuierliche Auslieferung wertvoller Software zufrieden zu stellen.“ (Leitet sich aus dem agilen Wert “Kundenzentrierung” ab).
  • „Heisse [sic!] Anforderungsänderungen selbst spät in der Entwicklung willkommen. Agile Prozesse nutzen Veränderungen zum Wettbewerbsvorteil des Kunden.“ (Anpassungsfähigkeit)
  • „In regelmäßigen Abständen reflektiert das Team, wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.“ (Wirkungsfähigkeit)
  • „Fachexperten und Entwickler müssen während des Projektes täglich zusammenarbeiten.“ (Verbundenheit)

Werte bilden die Grundlage für die Zusammenarbeit im Team. Prinzipien geben vor, wie diese Werte in der täglichen Arbeit umgesetzt werden. In der Welt der agilen Arbeitsweisen sind Werte und Prinzipien also untrennbar miteinander verbunden, wobei die Werte das Fundament bilden, auf dem die Prinzipien aufbauen und gelebt werden.

Was bedeuten die Scrum-Werte für die Zusammenarbeit im Team?

Die Scrum-Werte bilden den Kern für eine effektive und harmonische Zusammenarbeit im Scrum-Team. Sie manifestieren sich in konkreten Handlungen und Einstellungen, die das Teamgefüge stärken und die Arbeitsweise nachhaltig prägen.

Für die Zusammenarbeit im Team bedeuten die Werte ein Bekenntnis zu gemeinsamen Zielen, zielgerichtetem Handeln, offener Kommunikation, respektvollem Umgang und dem Mut, neue Wege zu gehen. Die Werte prägen eine Kultur, die nicht nur die Effektivität, sondern auch die Zufriedenheit und Motivation jedes einzelnen Teammitglieds steigert.

Commitment: gemeinschaftliche Verpflichtung des Teams

Der Wert Commitment steht für die individuelle und kollektive Verpflichtung jedes Teammitglieds, sich voll und ganz für die gemeinsamen Ziele einzusetzen. Dieses Engagement zeigt sich in der Bereitschaft jedes Teammitglieds, Verantwortung zu übernehmen und sich gegenseitig zu unterstützen.

Wird Commitment im Team gelebt, hat dies weitreichende Auswirkungen auf die Zusammenarbeit:

  • Vertrauen und Verlässlichkeit: Teammitglieder, die Commitment leben, schaffen durch ihre Verlässlichkeit Vertrauen. Sie stehen zu ihren Versprechen und tragen dazu bei, die Glaubwürdigkeit des gesamten Teams zu stärken.
  • Gemeinsame Vision: Commitment fördert eine gemeinsame Vision im Team. Jedes Mitglied verpflichtet sich, aktiv an der Verwirklichung dieser Vision mitzuwirken.
  • Übernahme von Verantwortung: Commitment geht einher mit der Übernahme von Verantwortung. Die Teammitglieder erkennen ihre Rolle und Verantwortung und handeln entsprechend.
  • Motivation und Engagement: Commitment schafft Motivation und Engagement im Team, da sich jedes Mitglied mit den gemeinsamen Zielen identifiziert und weiß, dass es sich auf die anderen Kolleg*innen verlassen kann.
  • Kontinuierliche Verbesserung: Commitment fördert die Bereitschaft zur kontinuierlichen Verbesserung. Die Teammitglieder engagieren sich nicht nur für die aktuellen Ziele, sondern streben auch danach, ihre Leistung ständig zu optimieren.

Fokus: klare und effektive Arbeitsprozesse

Ein klarer Fokus ist der Schlüssel zur effektiven Bewältigung von Aufgaben und Herausforderungen. Dieser Wert erfordert, dass jedes Teammitglied eindeutige Prioritäten setzt und sich nicht durch andere Aufgaben oder Ziele ablenken lässt. Dadurch kann ein Team komplexe Probleme leichter bewältigen und eine höhere Produktivität erreichen. Fokus wirkt sich in vielen Bereichen positiv auf die Teamarbeit aus:

  • Effiziente Ressourcennutzung: Mit einem klaren Fokus nutzt das Team seine Ressourcen besser, indem die Teammitglieder ihre Zeit und Energie auf die wichtigsten Aufgaben konzentrieren.
  • Priorisierung von Aufgaben: Der Fokus hilft dem Team, Aufgaben zu priorisieren und sich auf die Aufgaben zu konzentrieren, die den größten Mehrwert für die Lösung oder das Projekt liefern.
  • Bessere Problemlösung: Ein fokussiertes Team kann sich besser auf die Problemlösung konzentrieren, da es weniger von unwichtigen Details abgelenkt wird.
  • Ergebnisorientierte Zusammenarbeit: Fokussierte Teammitglieder arbeiten zielgerichtet und ergebnisorientiert zusammen, was zu höherer Produktivität und besseren Ergebnissen führt.
  • Klare Kommunikation: Fokus trägt zu einer klaren und zielgerichteten Kommunikation im Team bei, da die Teammitglieder ihre Gedanken und Ideen präzise austauschen. Daher konzentrieren sie sich in Meetings auf den Austausch relevanter Informationen, um die Kommunikation effizienter zu gestalten.
  • Vermeidung von Überlastung: Ein fokussiertes Team vermeidet Überlastung, indem es sich realistische Ziele setzt und sich auf die Aufgaben konzentriert, die in der zur Verfügung stehenden Zeit erledigt werden können.
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Offenheit: transparente Kommunikation und kreative Ideenfindung

Offenheit ist die Grundlage für eine transparente Kommunikation und Zusammenarbeit im Team. Die Bereitschaft, Ideen und Informationen zu teilen, fördert ein Umfeld, in dem Innovation und kreative Lösungen entstehen können. Offenheit zeigt sich, wenn Teammitglieder bereit sind, ihre Gedanken und Bedenken (z. B. in Retrospektiven) zu teilen und konstruktives Feedback konsequent anzunehmen.

  • Freier Ausdruck von Ideen: Offenheit ermutigt die Teammitglieder, ihre Gedanken und Ideen ohne Angst vor Kritik zu teilen. Dies fördert das Entstehen neuer, kreativer Lösungen.
  • Transparente Kommunikation: Teammitglieder, die Offenheit leben, kommunizieren transparent und teilen relevante Informationen mit dem gesamten Team. Das schafft Klarheit und Verständnis.
  • Förderung von Feedback: Offenheit fördert den regelmäßigen Austausch von konstruktivem Feedback. Teammitglieder können ihre Meinung äußern und Feedback als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung sehen.
  • Lösungsorientierte Diskussionen: Offenheit fördert lösungsorientierte Diskussionen. Teammitglieder konzentrieren sich darauf, Probleme gemeinsam zu lösen, anstatt Schuld zuzuweisen.
  • Offenheit gegenüber Veränderungen: Offenheit erleichtert die Akzeptanz von Veränderungen im Team. Teammitglieder sind offen für neue Ideen und stellen sich flexibel auf neue Anforderungen ein.

Respekt: Grundlage einer gesunden Teamkultur 

Der Wert „Respekt“ bildet die Grundlage einer gesunden Teamkultur und prägt die Art und Weise, wie die Teammitglieder miteinander umgehen:

  • Wertschätzung von Vielfalt: Teammitglieder erkennen und schätzen die unterschiedlichen Perspektiven und Fähigkeiten im Team.
  • Anerkennung individueller Beiträge: Teammitglieder zeigen Anerkennung für die spezifischen Fähigkeiten und Beiträge jedes Einzelnen.
  • Respektvolle Kommunikation: Die Teammitglieder gehen respektvoll miteinander um. Auch bei Diskussionen oder Meinungsverschiedenheiten werden keine persönlichen Angriffe oder Schuldzuweisungen vorgenommen.
  • Gegenseitiges Vertrauen: Die Teammitglieder vertrauen darauf, dass die Kolleg*innen ihre Aufgaben verantwortungsbewusst wahrnehmen.

Mut: Raum für kreative Lösungen

Mut im Kontext der Scrum-Werte unterstützt die Teammitglieder dabei, Risiken einzugehen und innovative Lösungen voranzutreiben. Ein mutiges Team hat keine Angst vor Veränderungen und sieht Herausforderungen als Chance zur Verbesserung. Dies zeigt sich beispielsweise, wenn Teammitglieder neue Technologien oder Methoden zur Effizienzsteigerung vorschlagen, ohne Angst vor Fehlern oder Misserfolgen zu haben.

Der Wert „Mut“ beeinflusst die Zusammenarbeit im Team auf unterschiedliche Weise:

  • Innovationsbereitschaft: Teammitglieder ermutigen sich gegenseitig, neue Ideen zu verfolgen und innovative Lösungen zu entwickeln.
  • Offener Austausch von Meinungen: Teammitglieder fühlen sich in der Lage, ihre Gedanken und Ideen ohne Angst vor Ablehnung zu teilen.
  • Proaktive Übernahme von Verantwortung: Die Teammitglieder zögern nicht, Verantwortung zu übernehmen, auch wenn damit Unsicherheiten oder Risiken verbunden sind.
  • Fehlerakzeptanz: Das Team ist sich bewusst, dass Innovation und Fortschritt oft mit dem Risiko von Fehlern verbunden sind.
  • Überwindung von Widerständen: Das Team geht Herausforderungen mutig an und findet kreative Lösungen, anstatt vor Schwierigkeiten zurückzuschrecken.
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15 Tipps zur effektiven Umsetzung der Scrum-Werte im Team

Soweit die Theorie. Aber wie setzt man die Scrum-Werte in die Praxis um? Dazu reicht es nicht, die Scrum-Werte einmal zu lesen und dann nicht mehr darauf zurückzukommen. Damit nicht jedes Teammitglied seine eigene Interpretation der Werte entwickelt, sollte sich das Team zu Beginn der Zusammenarbeit auf ein gemeinsames Verständnis der Scrum-Werte einigen.

Tipp: Formulieren Sie das gemeinsame Verständnis der Scrum-Werte und hängen Sie es für alle Teammitglieder gut sichtbar auf. Das kann zum Beispiel am gemeinsamen Arbeitsplatz auf einem Plakat oder auf einem digitalen Whiteboard sein, mit dem das gesamte Team arbeitet. Damit schaffen Sie bereits ein erstes gemeinsames Commitment.

In den folgenden Abschnitten finden Sie weitere Tipps, wie Sie die Umsetzung der Scrum-Werte im Team fördern können.

3 Tipps für mehr Commitment

  • Setzen Sie gemeinsame Ziele: Definieren Sie eindeutige, gemeinsame Sprintziele, an denen das gesamte Team (Entwickler und Product Owner) aktiv mitwirkt. Die Ziele sollten dem Team nicht aufgedrückt werden. Klären Sie, warum die Ziele wichtig sind und wie jedes Teammitglied dazu beitragen kann.
  • Überprüfen Sie regelmäßig: Überprüfen sie den Fortschritt in Richtung der Ziele regelmäßig. Dafür eignet sich beispielsweise das Daily Stand-up. Der Regeltermin bietet auch die Gelegenheit über mögliche Hindernisse bei der Arbeit sprechen und Wege zu finden, wie das Team diese bewältigt.
  • Fördern Sie die Team-Verantwortlichkeit: Betonen Sie die gemeinsame Verantwortung des Teams für den Erfolg. Jedes Teammitglied sollte sich für das Gesamtergebnis des Sprints verantwortlich fühlen und dazu beitragen.
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3 Tipps für mehr Fokus

  • Setzen Sie klare Prioritäten: Sorgen Sie für eine klare Priorisierung des Sprint und Product Backlogs. Wählen Sie dazu nur die User Stories aus, die einen Mehrwert für das Produkt und das Unternehmen bringen. So weiß das Team, woran als nächstes gearbeitet wird. Vermeiden Sie eine Überlastung des Teams und schärfen Sie so den Blick für die wesentlichen Aufgaben.   
  • Eliminieren Sie Ablenkungen: Finden Sie heraus, was das Team von der Arbeit ablenkt und arbeiten Sie daran, diese Ablenkungen zu minimieren. Das können auch schon kleine Maßnahmen sein. Beispielsweise können sich die Teammitglieder feste „Blockzeiten“ in der Woche reservieren, in denen sie konzentriert an den vereinbarten Arbeitspaketen arbeiten und keine Termine wahrnehmen. Ein Klassiker unter den Ablenkungen und „Konzentrationsfressern“ ist das Multitasking. Wer mehrere Aufgaben parallel bearbeitet, verliert schnell den Überblick und wird langsamer. Deshalb ist es sinnvoll, sich immer nur auf eine Aufgabe zu konzentrieren. Sie können beispielsweise sogenannte WIP-Limits einführen. Der Begriff WIP („Work in Progress“) bezieht sich auf die Anzahl der Aufgaben, an denen ein Team gleichzeitig arbeitet. WIP-Limits begrenzen die Menge dieser parallel laufenden Arbeiten.
  • Fördern Sie co-kreative Zusammenarbeit: Auch eine enge Zusammenarbeit kann den Fokus im Team fördern. So können Sie im Sprint Planning Aufgaben vereinbaren, an dem mehrere Teammitglieder gemeinsam arbeiten.
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3 Tipps für mehr Offenheit

  • Fördern Sie eine transparente Kommunikation im Team: Schaffen Sie ein Umfeld, in dem die Teammitglieder offen über Fortschritte, Herausforderungen und Ideen sprechen können. Ein gutes Mittel dafür ist die sogenannte Vegas-Regel, die vor allem bei Retrospektiven eingesetzt wird: Was im Team besprochen wird, dringt nicht nach außen. So müssen die Teammitglieder nicht befürchten, dass ihre Aussagen ohne ihr Einverständnis weitergegeben werden und können sich offen äußern.
  • Etablieren Sie eine Feedback-Kultur: Konstruktives Feedback sollte im Team jederzeit möglich sein. Fördern Sie eine offene Feedbackkultur, in der die Teammitglieder Feedback schätzen, um sich kontinuierlich zu verbessern.
  • Treffen Sie gemeinsam Entscheidungen: Binden Sie die Teammitglieder in Entscheidungsprozesse ein und klären Sie, in welchen Bereichen das Team eigenständig entscheiden kann.
6 Regeln für agile Meetings (Sprint Review, Retrospektive, Sprint Planning)
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3 Tipps für mehr Respekt 

  • Leben Sie Wertschätzung: Schaffen Sie Mechanismen oder Rituale, um die individuellen Beiträge jedes Teammitglieds anzuerkennen und zu feiern. Sie können zum Beispiel im Daily Stand-up oder in der Sprint Retrospektive Zeit einplanen, um gemeinsame Erfolge oder die Leistung eines Teammitglieds zu feiern.
  • Fördern Sie Vielfalt: Achten Sie darauf, dass unterschiedliche Meinungen und Hintergründe respektiert werden und so einen Mehrwert für die Zusammenarbeit darstellen.
  • Achten Sie auf eine respektvolle Kommunikation im Team: Jedes Teammitglied sollte darauf achten, dass Sprache und Umgangston respektvoll sind. Das bedeutet nicht, dass nicht auch kontrovers diskutiert werden darf. Aber persönliche Angriffe, Schuldzuweisungen oder Beleidigungen sind absolut tabu. Legen Sie im Team klare Richtlinien für eine respektvolle Kommunikation fest.

3 Tipps für mehr Mut 

  • Planen Sie Zeit für Innovation ein: Geben Sie dem Team Raum für Innovation, damit die Teammitglieder neue Ideen verfolgen können. Wichtig: Definieren Sie dafür feste Zeiträume, damit der Fokus auf die Sprintziele nicht verloren geht. Ein bekanntes Beispiel ist die 20-Prozent-Regel von Google: Die Mitarbeitenden der Internet-Suchmaschine haben einen Tag in der Woche frei, um an eigenen Ideen und Projekten zu arbeiten. Und das hat sich in der Vergangenheit mehrfach ausgezahlt: In der 20-Prozent-Zeit entstanden einige der wichtigsten Google-Dienste wie Gmail oder Google Maps. Auch wir bei Me & Company nehmen uns am MeDay Zeit für eigene Projekte und Ideen.
  • Verstehen Sie Fehler als Lernchance: Teammitglieder sollten sich wohl dabei fühlen, ihre Ideen zu teilen, auch wenn sie vielleicht nicht perfekt sind. Etablieren Sie eine gesunde Fehlerkultur im Team und sehen Sie Fehler nicht als Versagen, sondern als Chance, sich weiterzuentwickeln.
  • Hinterfragen Sie Vorgehensweisen: Haben Sie den Mut, bestimmte Vorgehensweisen oder Prozesse in Frage zu stellen. Manchmal bringen sie nicht mehr den ursprünglichen Nutzen. Halten Sie nicht daran fest, sondern etablieren Sie neue Ansätze. Eine gute Möglichkeit, bestehende Prozesse zu beleuchten und zu bewerten, ist die Sprint Retrospective.

Fazit

Die Scrum-Werte bilden das Rückgrat für eine effektive und harmonische Zusammenarbeit im Scrum-Team. Sie prägen das tägliche Handeln und die Kultur des Teams und schaffen die Basis für klare Ziele sowie eine verantwortungsvolle Zusammenarbeit. Die erfolgreiche Integration und konsequente Umsetzung der Scrum-Werte führt zu einer positiven Teamdynamik, steigert die Produktivität und fördert eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung. Sie sind das Geheimnis erfolgreicher Scrum-Teams, die nicht nur Ergebnisse liefern, sondern auch ein Umfeld schaffen, in dem sich jedes Mitglied geschätzt und unterstützt fühlt.

Kurz: Die Scrum-Werte sind nicht nur die Säulen des Scrum-Frameworks, sondern auch der Schlüssel zu einem harmonischen, produktiven und innovativen Team, das gemeinsam Höchstleistungen erbringt.

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