Akzeptanzkriterien: Mann klebt Zettel an Wand

Akzeptanzkriterien: So erfüllen Sie Kundenanforderungen

Akzeptanzkriterien sind ein wichtiger Bestandteil des agilen Arbeitens. Sie helfen Teams, klar definierte Ziele zu erreichen und Kundenbedürfnisse zu erfüllen. In diesem Artikel erfahren Sie, was Akzeptanzkriterien sind, wie Sie sie erstellen und wann sie sinnvoll sind.

Was sind Akzeptanzkriterien?

Akzeptanzkriterien sind bestimmte Voraussetzungen, die ein Arbeitsergebnis erfüllen muss, damit es von Kund*innen akzeptiert und abgenommen wird. Sie schaffen ein gemeinsames Verständnis zwischen den Projektbeteiligten und stellen sicher, dass das Ergebnis den Erwartungen der Kund*innen entspricht. Akzeptanzkriterien sind damit eine wichtige Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung agiler Projekte.

Akzeptanzkriterien dienen als Basis für die Umsetzung von User Stories. Eine User Story gilt erst als abgeschlossen, wenn alle diese Kriterien erfüllt sind. So stellen Team und Kund*innen sicher, dass das Produkt den Anforderungen entspricht.

Das Team erarbeitet und formuliert die Kriterien in enger Zusammenarbeit mit den Kund*innen. Sie sollten so präzise und verständlich wie möglich sein, um ein eindeutiges Verständnis über die Erwartungen an das Arbeitsergebnis zu ermöglichen.

Akzeptanzkriterien können beispielsweise folgende Elemente enthalten:

  • Funktionale Anforderungen: Was soll das Produkt oder Feature tun?
  • Nicht-funktionale Anforderungen: Wie schnell muss es sein? Wie benutzerfreundlich muss es sein?
  • Technische Anforderungen: Welche technischen Spezifikationen muss es erfüllen?

Beispiele für Akzeptanzkriterien

Ein Produkt-Team entwickelt eine mobile Navigations-App. Es formuliert folgende Akzeptanzkriterien:

  1. Die App berechnet die schnellste Route zum gewünschten Ziel unter Berücksichtigung von Echtzeit-Verkehrsinformationen und -prognosen.
  2. Die App bietet dem Nutzer mindestens drei alternative Routen an, die nach Dauer, Entfernung oder Verkehrsaufkommen priorisiert sind.
  3. Sprachnavigation ist in mindestens fünf verschiedenen Sprachen verfügbar, und die Sprachausgabe erfolgt klar und verständlich.
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Warum sind Akzeptanzkriterien wichtig?

Akzeptanzkriterien helfen Teammitgliedern, einen größtmöglichen Wert für ihre Kund*innen zu produzieren. Sie definieren präzise den Mehrwert für Kund*innen. Für das Team bringen sie den zusätzlichen Vorteil, dass es ohne viele Rückfragen selbständig arbeiten kann. Dadurch vermeiden sie die Implementierung unnötiger oder ungewünschter Funktionen, die das Ergebnis unnötig verkomplizieren oder die Akzeptanz der Kund*innen gefährden.

Im agilen Arbeiten sind Akzeptanzkriterien besonders wichtig, da sich Anforderungen im Laufe des Projekts ändern können. Die kontinuierliche Integration von Kundenfeedback in den Entwicklungsprozess erfordert klare und überprüfbare Anforderungen. So stellt das Team sicher, dass Änderungen an den Anforderungen keine negativen Auswirkungen auf das Gesamtprojekt haben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Zeitpunkt: Immer dann, wenn neue Arbeitspakete definiert werden.
  • Ergebnis: Eine Beschreibung der Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit ein Arbeitspaket als abgeschlossen gilt.
  • Vorteile:
    Klarheit und Eindeutigkeit: Akzeptanzkriterien definieren genau, was Kund*innen vom Endprodukt erwarten und was die Anforderungen sind. Dadurch vermeiden sie Missverständnisse und Fehlkommunikation zwischen Kund*innen und Entwickler*innen.
    Fokus auf Kundenbedürfnisse: Indem das Team die Kriterien auf die Anforderungen und Bedürfnisse von Kund*innen ausrichtet, wird das Endprodukt besser auf deren Bedürfnisse zugeschnitten und somit die Zufriedenheit erhöht.
    Überprüfbare Ergebnisse: Die Festlegung messbarer Kriterien stellt sicher, dass das Endprodukt anhand klarer Metriken bewertet werden kann. Auf diese Weise kann das Team den Projektfortschritt klar verfolgen und kommunizieren.
    Höhere Qualität: Klar und präzise definierte Kriterien reduzieren das Risiko von Fehlern bei der Entwicklung. Dadurch verbessert sich die Qualität des Endprodukts.
    Reduzierte Kosten und Zeitrahmen: Da die Akzeptanzkriterien dazu beitragen, das Risiko von Fehlkommunikation und Fehlern zu minimieren, kann das Team Projekte schneller und kosteneffektiver abschließen.
  • Nachteile:
    Zeit- und Kostenintensität: Die Erstellung von umfassenden Akzeptanzkriterien erfordert oft viel Zeit und Ressourcen. Dies kann für kleine Projekte oder Unternehmen eine Herausforderung sein.
    Subjektivität: Akzeptanzkriterien können je nach den Erwartungen und Bedürfnissen der Beteiligten unterschiedlich interpretiert werden. Es kann daher schwierig sein, überprüfbare und einheitliche Kriterien festzulegen.
    Komplexität: Je komplexer das Projekt ist, desto schwieriger wird es, klare und eindeutige Akzeptanzkriterien festzulegen.
    Unvorhergesehene Probleme: Es kann vorkommen, dass trotz der Festlegung von Akzeptanzkriterien unvorhergesehene Probleme auftreten, die nicht berücksichtigt wurden. In diesem Fall muss das Team die Kriterien möglicherweise überarbeiten.
    Konflikte: Wenn verschiedene Interessenvertreter*innen unterschiedliche Vorstellungen von den Kriterien haben, kann es zu Konflikten kommen, die die Umsetzung des Projekts behindern können.
  • Kosten: keine
  • Aufwand: benötigt ausreichend Zeit für Kommunikation im Team
  • Notwendige Expertise: Kundenwissen, Produktwissen, Anforderungsmanagement

Vorgehen: So erstellen Sie Akzeptanzkriterien

Die Erstellung erfolgt im Rahmen des agilen Prozesses in enger Zusammenarbeit mit den Kund*innen oder Stakeholder*innen. Dabei sollten agile Teams folgende Schritte beachten:

  1. Identifikation der Anforderungen: Gemeinsam mit den Auftraggeber*innen werden die Anforderungen an das Arbeitsergebnis identifiziert und aufgelistet.
  2. Formulierung der Kriterien: Auf Basis der Anforderungen formuliert das Team nun die Akzeptanzkriterien. Diese sollten möglichst präzise und verständlich sein.
  3. Abstimmung mit den Kund*innen: Das Team stimmt die erarbeiteten Akzeptanzkriterien mit den Kund*innen ab, um sicherzustellen, dass sie deren Bedürfnissen entsprechen.
  4. Dokumentation: Das Team dokumentiert die Akzeptanzkriterien, um sie während des gesamten Projekts als Referenz nutzen zu können.

Akzeptanzkriterien sollten einfach zu verstehen sein und keine Interpretationsspielräume lassen. Eine gute Möglichkeit, um sicherzustellen, dass die Kriterien eindeutig sind, ist das Festlegen von konkreten Beispielen oder Testfällen. So stellt das Team sicher, dass es die gleichen Erwartungen wie die Kund*innen hat.

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Wann sind Akzeptanzkriterien sinnvoll?

Akzeptanzkriterien sind in vielen Situationen sinnvoll, insbesondere wenn:

  • die Anforderungen der Kund*innen oder Stakeholder*innen nicht eindeutig sind
  • es viele Beteiligte gibt, die verschiedene Erwartungen haben
  • das Arbeitsergebnis komplex oder umfangreich ist
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Zusammenfassung

Akzeptanzkriterien sind ein wichtiger Bestandteil des agilen Arbeitens und helfen Teams, klare Ziele zu erreichen und sicherzustellen, dass Kundenbedürfnisse erfüllt werden. Sie sind klare und eindeutige Beschreibungen, die festlegen, wann ein bestimmtes Arbeitspaket als erledigt angesehen wird.

Um sie zu erstellen, sollten Sie die Anforderungen und Erwartungen der Kund*innen oder Stakeholder*innen definieren, klare Beschreibungen für jedes Arbeitspaket formulieren und Mindestanforderungen festlegen, die erfüllt sein müssen, damit das Arbeitsergebnis akzeptiert wird.

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